Persönlichkeitsdiagnostik

Gütekriterien des IAT

  • Müssen für jeden IAT extra erhoben werden; Hohe Gütekriterien eines IAT bedeuten nicht zwangsläufig hohe Gütekriterien in einem anderen IAT
  • Reliabilität
    • IATs haben üblicherweise relativ hohe interne Konsistenz (.89 -.90)
    • Allerdings weitaus geringere Werte für Retest- Reliabilität (.50 -.70)
    • Forschungsergebnisse sprechen dafür, dass IATs stark von situativen Kontextfaktoren beeinflusst werden
  • Validität
    • Konvergente und diskriminante Validität
      • Willkür in der Forschung: Wenn Korrelationen zu Fragebogenmaßen hoch -> als konvergente Validität interpretiert
      • Wenn Korrelationen zu Fragebogenmaßen gering:  -> als
        diskriminante Validität interpretiert
      • Besser ist Forschung, die theoretisch fundiert und systematisch nach Bedingungen sucht, unter denen IATs mit korrespondierenden Fragebogenmaßen korrelieren
      • Untersuchung von Moderatorvariablen
        • z.B. Vorurteils-IAT:
          • Korrelationen mit korrespondierenden Fragebogen fallen höher aus für Testpersonen mit einer geringeren Motivation zur Vorurteilskontrolle -> ≠ Soziale Erwünschtheit, sondern internalisierte Norm
          • Korrelationen fallen geringer aus, wenn im Fragebogen
          weniger spontan geantwortet wird (z.B. Fragen denken
          zum Nachdenken an)
    • Prädiktive/Inkrementelle Validität
      • IATs sagen primär spontanes, aber nicht kontrolliertes Verhalten vorher
      • Fragebogenmaße sagen besser kontrolliertes Verhalten vorher
    • Interne Validität
      • Nach Greenwald et al. (1998) misst IAT Stärke von automatisch aktivierten Assoziationen
      • Interpretation ist umstritten
        • Entscheidende Varianzquelle beruht auf „Figur-Grund-
          Kompatibilitäten“ (Rothermund & Wentura, 2001, 2004)
        • Brendl, Markmann & Messner (2001): Reaktionszeitunterschiede
          beruhen auf bewussten, absichtlichen Anpassungen der Reaktionszeit (rauf bei inkompatibel, runter bei kompatibel) -> spricht gegen Messung automatisch aktivierter Assoziationen
        • Anteil der Varianz könnte auf unterschiedlichen
          Aufgabenwechselkosten beruhen (Allport, Styles, & Hsieh, 1994) – zentrale Rolle exekutiver Kontrollprozesse -> spricht gegen Stärke automatisch aktivierter Assoziationen

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