Persönlichkeitsdiagnostik

Projektive Verfahren

  • Umstrittenste diagnostische Verfahren
    • Einzigartiger, ergiebieger Zugang zur Persönlichkeit des Menschen vs. Psychometrischer Albtraum -> völlig unzulängliche Gütekriterien
    • Gütekriterien können sehr unterschiedlich sein für verschiedene projektive Verfahren
  • Gemeinsamkeiten mit objektiven Verfahren:
    • kein Selbstbericht
    • aus dem Verhalten der Testperson in einer standardisierten Testsituation wird auf deren Persönlichkeitseigenschafte geschlossen
    • Test für Probanden weitestgehend undurchschaubar
  • Unterschiede mit objektiven Verfahren
    • zugrundeliegende Thorie: Die Reaktinen auf das Testmaterial kommen durch Projektion eigener Eigenschaften in das mehr oder weniger diffuse Testmaterial zustande
  • Begriff Projektion kommt aus Freuds Psychoanalyse
  • Verlegung einer Eigenschaft, die das Ich bedroht und an der eigenen Personen nicht wahrgenommen wird, auf eine Person der Außenwelt
  • 3 Merkmale der Projektion
    • Projektion besteht darin, dass man andren Menschen Eigenschaften, Gefühle und/oder Wünsche unterstellt, die man selbst hat, aber sich nicht eingesteht, weil sie gewöhnlich negativ bewertet werden
    • Projektion ist ein unbewusste Vorgang
    • Es handelt sich um einen Abwehrmechanismus
  • meist bei den Verfahren verallgemeinerter Projektionsbegriff:
    • nicht (unbedingt) auf Personen bezogen
    • eigente Interessen, Gewohnheiten, Zustände, Wünsche, etc. können sich auf die Wahrnehmung bzw. Interpretation von mehrdeutigem Material auswirken
      • Tintenklekse
      • Mehrdeutige Objekte
      • sogar weißes Stück Papier
    • Wenn man ein bestimmtes Merkmal messen will. sollten die Reize einen spezifischen Aufforderungscharakter für dieses Merkmal haben, also dazu anregen, merkmalsbezogene Antworten zu geben
  • schwer durchschaubar, aber nicht verfälschungsresistent

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